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UNSERE GESCHICHTE

Hier nehmen wir dich mit in die Geschichte des Radsportvereins RSV Bad Neuenahr-Ahrweiler
durch die verschiedenen Epochen:

Der Radsportverein Bad Neuenahr-Ahrweiler, der sich ursprünglich "Radfahrer-Verein Ahrweiler-Neuenahr" nannte, wurde am 12. Mai 1890 in Ahrweiler gegründet. Dabei war man sich in Radlerkreisen lange Zeit nicht einig über das Alter bzw. Gründungsjahr des Vereins.
Nach vorliegenden Bildern musste der Verein vor dem Jahre 1900 bereits bestanden haben und durch intensive Nachforschungsarbeiten des damaligen Vereinsvorsitzenden Heinrich Meurers in den 50er und 60er Jahren und mit Hilfe des Leiters des damaligen "Ahrgau-Museums" Johannes Lilienthal, konnten anhand dort gelagerter Unterlagen, das Gründungsjahr 1890 ermittelt werden.

In einer Einladung zur Gründerversammlung heißt es:

An die Herren Radfahrer und Sportinteressenten von Ahrweiler, Neuenahr und Umgebung ergeht hiermit die höfliche Einladung zu einer Zusammenkunft, am nächsten Montag, abends 8 Uhr, imseperaten Zimmer bei Hubert Kreuzberg (Hirz). Zweck der Versammlung ist die Gründung einer freien Radler-Vereinigung resp. Soll ein Radfahrerverein Ahrweiler-Neuenahr ins Leben gerufen werden. Hierbei wird bemerkt, dass durch den gegenwärtig in hiesiger Stadt anwesenden Vertreter einer renomierten Velociped-firma, Herr Hausser ein ganz vorzügliche Gelegenheit geboten ist, das Fahren auf dem Sicherheitsrad in unglaublich kurzer Zeit fix zu erlernen, wie die Unterzeichnenden an sich selbst mit Vergnügen konstatiren. Einer recht zahlreichen Beteiligung entgegensehend, zeichnen mit geziemender Hochachtung P. Schlecht, G.Lenzen, Herm. Schmitz

Die Gründung des RSV Sturmvogel wurde am 12. Mai 1890, in der oben genannten Versammlung durchgeführt und man einigte sich auf den Namen:
"Radfahrer-Verein Ahrweiler-Neuenahr"

Als 1. Vorsitzender wurde S. Gottschalk aus Ahrweiler und
als 2. Vorsitzender wurde Franz Schröder aus Neuenahr (damals noch ohne den Zusatz "Bad") gewählt .

1890 - 1920

Hier die älteste Mitgliedskarte des Vereins aus dem Jahre 1894 von August Naatz aus "Neuenahr".

In einer Aufzeichnung vom 25. August 1890 heißt es:

In der am Samstag dem 23. ds. Monats stattgehabten Generalversammlung des Radsportvereins Neuenahr-Ahrweiler wurde einstimmig beschlossen, die Standartenweihe, welche am 28.September 1890 stattfinden soll, festlich zu begehen.

Weiter heißt es dort:

Herr Lenne aus Neuenahr, hat die große Liebenswürdigkeit, dem Verein zur Abhaltung eines an diesem Tage unter Mitwirkung mehrerer auswärtiger Vereine sattfindenden Wettrennens den Kurgarten zur Verfügung zu stellen. An demselben Tage soll abends im Kurhotel unter der Leitung des Tanzlehrers Krögel aus Köln ein Ball stattfinden. Einladungen zu demselben werden in den nächsten Tagen sowohl in Neuenahr als auch in Ahrweiler circulieren. Hoffen wir, dass seitens unserer Mitglieder die Unterstützung zuteil wird, die derselbe in Anbetracht der Bestrebungen betreffs Fremdenverkehr cc. in reichlichem Masse verdient.

In der Nachkriegszeit des 1. Weltkrieges kam das Vereinsleben nur wieder sehr langsam in Gang. Die Menschen hatten wohl zu jener Zeit andere Sorgen und Gedanken und sportliche Ereignisse gab es zu jener Zeit wohl kaum oder traten noch immer etwas in den Hintergrund.

Eine erste größere Veranstaltung gab es wieder am 13. und 14. September 1924.
An diesen beiden Tagen veranstaltete der Bund Deutscher Radfahrer in Bad Neuenahr das erste Bundesfest nach dem Krieg als "Fest der Heimat".

Dieses Fest, dass zu einer der größten Veranstaltungen nach dem Krieg wurde, sah den Reichspräsidenten Ebert als Ehrenvorsitzenden im Präsidium.
5000 Teilnehmer, darunter 3000 Wanderfahrer, 80 Vereine für den Umzug, 15 Mannschaften für den Deutschen Jugendpreis (ein Radrennen bis nach Altenahr und zurück), 15 Mannschaften für das Radballspiel und eine große Zahl von Kunstradfahrern, die sich alle um den großen Preis von Bad Neuenahr bewarben, wurden in der Stadt beherbergt. Es gab eine ganze Anzahl von Festveranstaltungen mit bedeutenden Rednern und Gästen.

 

Dieses Fest im Jahr 1924 war wohl ein Signal für einen Neubeginn und so fanden sich im gleichen Jahr eine Anzahl Ahrweiler Bürger zusammen, die dem Verein bzw. dem Vereinsleben wieder neues Leben einhauchten. Mit dabei war damals ein Jugendfahrer namens Heinrich Meurers, der durch seine sportlichen Leistungen in den folgenden Jahren noch von sich Reden machen sollte.

 

Zu dieser Zeit wurde auch das "Ahrstadion" gebaut, mit einer Aschenbahn, die eben auch mal kurzerhand als Radrennbahn umfunktioniert wurde und die Aktivitäten im Verein wurden wieder aufgenommen. Allerdings in einem vorerst kleineren Rahmen als vereinsinterne Wettkämpfe, Vereinsläufe etc.
 

In den Folgejahren wurden Wettkampfaktivitäten ausgeweitet und der Radsportverein Ahrweiler konnte etliche Siege und Ehrungen feiern.
Besonders Heinrich Meurers, der mit seinem überraschenden Sieg bei der Gaumeisterschaft (Gau Koblenz-Trier) über 150km, die er überlegen gewinnen konnte, trug in dieser Zeit wesentlich zum bekannt werden des Radsportvereins bei.

1921 - 1945

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Gaumeisterschaft 1929

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Paarfahren 1929

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Gaumeisterschaft 1930

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Rennfahrergruppe Bachem

Viele sportliche Höhepunkte und ausgezeichnete Leistungen, ob bei Jugendrennen, Rundfahrten, Bergmeisterschaften, Mannschaftsmeisterschaften wurden von durch die damaligen Recken erbracht, die wiederum jäh gestoppt wurden durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges.

Währen diesen grauenhaften Jahren ruhte das Vereinsleben und der Verein drohte in die Vergessenheit zu geraten ...

1946 - heute 

... Erst 1948 und zwar am 1. August, haben sich einige "Alte Hasen zusammengetan und den Verein wieder ins Leben zurückgeholt.
Es waren die Radsportler Josef Kohlhaas, Franz Dittmann, Heinrich Meurers, Bruno Lewandowski, Hermann Hank, Stefan Schäfer und Matthias Jeub.

Bei dieser Neugründungsveranstaltung wurde bereits wieder eine Radrennveranstaltung beschlossen.
Das Radrennen "Rund um Ahrweiler" mit Start und Ziel auf dem Ahrweiler Marktplatz war geboren und wurde am 19. September 1948 ausgetragen. 5000 Zuschauer am Streckenrand verfolgten das Geschehen.

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Im nächsten Jahr wurde dieses Rennen erstmals als "Großer Osterpreis der Rotweinstadt" am Ostermontag ausgetragen und ist bis zum heutigen Tag die Traditionsveranstaltung des Vereins.

Im Herbst 1949 gab es noch den "Großen Herbstpreis", eine Veranstaltung mit ebenfalls über 8000 Zuschauer.

Die nächsten Jahre waren gekrönt mit außergewöhnlichen Erfolgen.

1950

1951

Zwei herausragende Akteure jener Zeit waren die Fahrer Alois Schmid und Heinrich Meurers:

Straßenmeisterschaft (Verband Rheinland) über 150 km

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Vier Rheinlandmeistertitel für den RSV "Sturmvogel"

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Sieger Alois Schmid
(Hauptklasse )
Sieger Heinrich Meurers
(Seniorenklasse )

Rundstreckenrennen
Großer Weinpreis:
Sieger Alois Schmid (Überrundung des gesamten Feldes)

Vierer Mannschaftsmeisterschaft
100 km (Rheinlandmeisterschaft):
Teilnehmer: Schmid, Rusche, Lewandowski und Schlechtriemen.

Bei der Deutschen Meisterschaft konnte das Team als beste westdeutsche Mannschaft den
7. Platz belegen.

Deutsche Meisterschaft (Straße)

Sieger: Alois Schmid

Wurde im gleichen Jahr ebenfalls Vereinsmeister und Rheinlandmeister.

Weitere Vereinssiege:

"Rund in Andernach"
Zwei-Etappenfahrt
"Wiesbaden-Wetzlar-Wiesbaden"
"Rund in Neuwied"
"Rund in Oberlahnstein"

1952

Neun Rheinlandmeistertitel für den RSV "Sturmvogel"

1955

1965

1976

1980

Mit großem Erfolg war der RSV "Sturmvogel" Veranstalter der Rheinlandmeisterschaften im Bahnfahren, auf der Aschenbahn des Ahrstadions. Das allgemeine Interesse war groß und die Zuschauer drängten sich auf den Rängen. Neben dem Straßenrennsport und dem Rennen auf der Bahn, wurde damals auch der Querfeldeinradsport, ein ebenfalls äußerst beliebter Ableger besonders in der kalten Jahreszeit gepflegt.

Bekannte Fahrer des RSV zu jener Zeit waren Reinhold und Josef Glasner, Herbert Ennenbach, Georg Adler, Manfred Steinborn und nicht zu vergessen Rudi Küls.

Besonders Rudi Küls war ein sehr begabter Fahrer, der mehrmals um die Deutsche
Meisterschaft mitfuhr und dabei immer nur knapp an einem Sieg vorbeisegelte.
Sturzpech und verschiedene andere Sachen verhinderten des öfteren eine bessere Platzierung.
Im Jahr 1960 nahm er dann seinen Abschied vom Radsport und blickte stolz auf seine, in zehn Jahren aktivem Radsport errungenen Erfolge zurück, unter anderem alleine 20 Titel eines Rheinlandmeisters in den Disziplinen Straße, Berg, Bahn oder Querfeldein!

Der RSV Sturmvogel hatte zu jener Zeit eine ganze Reihe hervorragender Radsportler. Und es würde zu weit führen, sie und Ihre Erfolge hier aufzuzählen.

Im Jahr 1965 gab es in Bad Neuenahr, anlässlich des 75-jährigen Vereinsbestehens, ein "Jubiläumsrennen". Zum Gedenken an die ersten Rennen der Vereinsgeschichte, die seinerzeit im Kurgarten gestartet wurden.
Es war eine internationale Veranstaltung mit Teilnehmen aus Holland, Belgien, Luxemburg, Frankreich und der Schweiz, sowie Spitzenmannschaften der Landesverbände Dänemark und der Bundesrepublik Deutschland.

Eine neue Generation von Rennfahrer drängt nach vorne!
Rolf Glasner und Uwe Odenthal und Peter Stahl fahren ins Rampenlicht und zeichnen sich durch verschieden Erfolge aus. Der langjährige Vorsitzende Heinrich Meurers ( 17 Jahre 1. Vorsitzender, 28 Jahre Geschäftsführer) legt aus gesundheitlichen Gründen seine Ämter nieder, bleibt aber dem Verein dennoch weiter als Pressewart verbunden.
Herr Meurers ist (bzw. war) ein Mensch, der mit Leib und Seele dem Radsport und ganz besonders dem RSV Sturmvogel verbunden war. Vieles von dem was hier geschrieben steht, wurde von Ihm zusammengetragen und veröffentlicht.
Das hochverdiente Ehrenmitglied wurde mit einstimmigen Vorstandsbeschluss zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Die Erfolge des RSV gingen weiter. Peter Stahl, Peter und Jürgen Ennenbach, Rolf Glasner sowie Uwe Odenthal waren die "Gestalter" zu jener Zeit.  Es gab auch eine Dame im Verein, die in der Rennszene ordentlich mitmischte: Angelika Stahl. Verschiedene Rheinland- und Bezirksmeisterschaften konnten zu Beginn der achtziger Jahre "eingefahren" werden.

1982

Eine neue Entwicklung erreichte auch den RSV Sturmvogel. Die Bewegung. Touristikfahrer wurde innerhalb der Radsportvereine immer größer und so schlossen sich auch unserem Verein viele neue Mitglieder an, die mit Ihren Rennrädern diese Art des Sports ausüben wollten.

Im Radrennsport gingen ebenfalls wieder neue Lichter an. Die Geschwister Bender traten auf den Plan. Franz-Rudolf und Xaver Bender aber zeitweise auch Ihre Schwester Martina räumten in der Rennszene ab. Von 13 errungenen Siegen des RSV in diesem Jahr, fielen allein 11 auf die Geschwister Bender. Dabei tat sich Xaver Bender besonders hervor und wurde mit 9 Siegen auch Rheinlandmeister.

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1987

Xaver Bender - Deutscher Meister der Schülerklasse A

Er war aufgrund seiner Siege am laufenden Band im gesamten Bundesgebiet als Favorit anzusehen. Aber es war ein Rennen mit Einzelstart mit einer Minute Abstand auf einer sehr anspruchsvollen 15 km Strecke. Es war wohl eines seiner schwersten Rennen und er konnte es gegen den seinen stärksten Widersacher Jördens aus Hannover, mit der besten Zeit (5 Sek vor Jördens) gewinnen.
Mit diesem Erfolg stellte Xaver Bender einen persönlichen Rekord auf:
Er wurde Vereinsmeister, Bezirksmeister, Rheinlandmeister im Straßenfahren, Rheinlandmeister auf der Rennbahn und schließlich Deutscher Meister im Straßenfahren der Schülerklasse.

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1988

Dieses Jahr wird als ein trauriges Jahr in der Vereinshistorie vermerkt.

Rolf Glasner, ein ebenfalls sehr talentierter Rennfahrer, verunglückte während der Österreich-Rundfahrt tödlich. Er stand kurz vor dem Ziel seiner sportlichen Wünsche.

Xaver Bender schwamm weiter auf der Erfolgswelle. Er gewann in diesem Jahr 36 Rennen in verschiedenen Kategorien und erreichte auf der Bahn in drei Disziplinen jeweils den 1. Platz ( 500m Sprint, 2000m Verfolgung, und im Punktefahren), er wurde damit also dreimal Rheinland-Pfalz-Meister.

Ebenfalls einen Aufwärtstrend verzeichnete damals ein junger Rennfahrer, der mittlerweile sehr bekannt geworden ist und als Profi unterwegs war, Björn Glasner.
Björn hat seine ersten Radsportgehversuche bei RSV Sturmvogel unternommen. Er war allerdings familiär vorbelastet, denn sowohl sein Vater, als auch sein Onkel waren bereits bekannte Sturmvogelfahrer.

Fortsetzung folgt...

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